Sehenswürdigkeiten

  • historischer Oberhof – 8
  • Burgruine Scharfenburg – 3
  • Klosterkirche Weißenborn – 10
  • historische Unterhof – 9
  • Dorflinde – 7
  • Tempelchen – 5
  • Glockenhäuschen – 6
  • Ehrenmal – 1
  • Palleske-Denkmal – 2
  • Stoll-Denkmal – 4
  • Tropfsteinhöhle Kittelsthal – 11
  • Alexanderturm

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Der historische Oberhof

Oberhof

Das heutige Gebäude des historischen Oberhofes datiert aus dem Jahre 1728. Geschichtliche Quellen verweisen auf eine frühere Erbauungszeit hin, da die Familie von Uetterodt um 1450 die Herrschaft Scharfenberg mit dem Burgsitz erwarb und diese zu dieser Zeit durch den thüringisch-sächsischen Bruderkrieg schon arg zerstört war. Deshalb erbaute man im Tal zwei herrschaftliche Höfe – den Unterhof und den Oberhof . Bis 1837 bewohnte die gräfliche Familie von Uetterodt zum Scharffenberg den Oberhof.
1837 ging die gesamte Herrschaft Scharfenberg durch den Verkauf der Uetterodts an den Herzog Ernst I. von Sachsen-Coburg und Gotha über. Die Übergabe erfolgte in Gegenwart der Uetterodtschen Beamten und des Vormundes des minderjährigen Grafen Ludwig Wolf Sigismund von Uetterodt.
Der Oberhof beherbergte dann bis 1923 die Herzoglische Oberförsterei, war bis 1951 Wohnhaus für den Ortsgendarm, den Gerichtsdiener und andere Familien. Von 1951 bis 1990 war hier die Grundschule Thal untergebracht.
Heute ist der historische Oberhof Sitz des Heimatvereines Thal und des Seniorenclubs. Hier befinden sich die vom Heimatverein Thal 1996 eröffnete Heimatstube Thal sowie die öffentliche Bibliothek.

Burgruine Scharfenburg

Die Burg wird erstmals (1137) zur Regierungszeit Ludwig des I. Landgraf von Thüringen – indirekt durch einen Hartung, der sich nach dieser Burg nennt – erwähnt. Dieser Hartung ist Zeuge in einer Schenkungsurkunde zugunsten des Klosters Frauenbreitungen und gehörte zur Familie v. Stein auf Burg (Alten)Stein. Die mehrmaligen Belagerungen der Burg zeigten, welche Bedeutung sie unter den verschiedenen Herren hatte … weiterlesen

Klosterkirche Weißenborn

Vom bereits 1253 gegründete Kloster Weißenborn ist heute noch als einziger erhaltener Teil die Klosterkirche erhalten. Das Kloster wurde 1253 im heutigen Bereich des „Mönchfeldes“ gegründet durch den Abt des Creuzburger Augustinerklosters und mit Mönchen aus Bernardfagne(Belgien) besetzt, die dem Wilhelmiten-Orden angehörten. Ca. 50 Jahre später wurde das Kloster an die heutige Stelle verlegt. Das Kloster der Wilhelmiten war die erste Niederlassung in Mitteldeutschland und war später Mutterkloster für weitere Klostergründungen der Wilhelmiten. (Witzenhausen, Wasungen, Orlamünde u.a.) Der an sich nicht reiche Orden konnte sich nicht lange selbständig behaupten und wurde von den Augustinern vereinnahmt. Nach der Reformation (1524) wurde der letzte Prior des Klosters Heinrich Zimmermann der erste protestantische Pfarrer von Thal.

Durch verschiedene Umbauarbeiten – u. a. Straßenbau (1849) nach Ruhla, Eröffnung der Bahnlinie Ruhla-Wutha (1879/80) – kam es zu Veränderungen im Eingangsbereich der Kirche. Der dazugehörige Friedhof wurde 1880 geschlossen. Sehenswert im Innern der Kirche sind drei Lanzett-Fenster der Spätgotik und zwei ritterliche Grabmonumente.

Der historische Unterhof (Patrimonialgericht – Amtsgericht – Rathaus – Standesamt)

Unterhof

Die genaue Erbauungszeit dieses Gebäudes liegt noch im Dunkeln. Zwar kann man an der Erker-Seite die Jahreszahl 1334 erkennen, aber man kann heute nicht einwandfrei behaupten, dass dieser Stein mit Jahreszahl ein Bestandteil des Gebäudes schon immer war. Lediglich die Balken im Untergeschoss konnten auf einen Zeitraum von 1533 bis 1665 datiert werden. Erbaut wurden Oberhof und Unterhof von den Herren von Uetterodt, die die letzten Besitzer von Burg und Herrschaft Scharfenberg waren. Hierzu schreibt der Gothaer Historiker Johann Georg Brückner: „… nachdem der Scharffenberg geschleiffet worden, als haben die Edelleute ihren Rittersitz unten in Thal aufgerichtet; wie denn der Adelichen Häuser zwey daselbst sind; ein grosses altes steinernes Gebäude, welches denen sämtlichen Herren von Uetterodt zustehet, aber von ihnen nicht bewohnet wird, dann ein bequemes Haus, nebst einen geräumigen Hof, Scheuern und Ställen, auch einen hübschen Garten …“
Im 17. Jahrhundert durchgeführte „Hexenprozesse“ bezeugen den Unterhof als geistliches Untergericht – Patrimonialgericht – der Herrschaft Uetterodt zu Scharfenberg. Durch Verkauf der Herrschaft Scharfenberg erhielt das Thaler Gericht die Bezeichnung „Herzogliches Sächsisches Gerichtsamt zu Thal“. 1923 wurde es „Thüringisches Amtsgericht Thal-Heiligenstein“. Nach Kriegsende (1948) wurde das Amtsgericht aufgelöst und ab 1949 war das alte ehrwürdige Gebäude bis 1994 das Rathaus von Thal. Mit der Eingemeindung Thals am 1. Juli 1994 verlor der historische Unterhof seine Bedeutung als Rathaus und beherbergt nun das Standesamt Ruhla.

Die Dorflinde

Eine typische thüringische Dorflinde steht in der Ortsmitte von Thal in unmittelbarer Nähe von „Oberhof“ (Heimatstube) und „Unterhof“ (ehem. Rathaus- heute Standesamt).
Die Standortnähe zum ehemaligen Unterhof (Patrimonialgericht der Herrschaft Scharfenberg) lassen ihre Bedeutung als Gerichtslinde und Jahrhunderte später als Tanzlinde vermuten.
Ansichtskarten aus verschiedenen Jahrzehnten zeigen ihren prächtigen Wuchs. Die mehr als 700- jährige Linde hatte noch 1991 eine Höhe von 25 m erreicht und einen Kronendurchmesser von ca. 20 m. 1993 wurde der Baum vom Blitz getroffen, ein Teil der Linde stürzte auf das nebenstehende Haus und fügte dem Haus beträchtlichen Schaden zu. 3 von 5 Stämmen (Ästen) waren abgebrochen. Die Baumkrone wurde durch einen weiteren Schnitt entlastet und mit Spezialbaumharz wurden die Schnittstellen behandelt. 1999 wurde es aber notwendig, den Baum vollständig zurückzuschneiden. Nun hat sich der Baum wieder gut entwickelt und verspricht, wieder ein stolzer Baum zu werden.

Das Tempelchen

Tempelchen

Ein beliebtes Wanderziel und Aussichtspunkt ist das Tempelchen. An der Schossbergpromenade gelegen, wurde es wahrscheinlich in der Zeit des aufkommenden Fremdenverkehrs als Aussichtspunkt an einem Promenadenweg errichtet. Mehrmals instand gesetzt, erfolgte 1972/73 ein vollkommener Neuaufbau durch die Kameraden der FW Thal. Seit dieser Zeit findet alljährlich das „Tempelchenfest“ statt.

Das Glockenhäuschen

Das Thaler Glockenhäuschen erreicht man auf dem Rundwanderweg Tempelchen – Schossbergpromenade – Richtung Schossgrund (Klosterschänke).
Schon 1753 berichtet der Historiker Brückner in seiner „Beschreibung eines Kirchen- und Schulenstaates im Herzogthum Sachsen-Gotha “ über das Glockenhaus von Thal: “ …Bey dieser Kirche ist kein Thurm, auch keine Uhr, sondern ein Glockenhaus, welches auf dem Schossberge, so gleichsam eine Scheidewand zwischen Thal und Weißenborn ist, stehet – damit wenn die Glocken geläutet werden, es so wohl von den Einwohnern in Thal, als auch zu Weißenborn gehöret werden können…“
Seit nahezu 130 Jahren lag das Amt des Glockenläutens in den Händen einer Familie. Da der Weg zum Glockenhaus zum Läuten der Glocken bei allen kirchlichen Amtshandlungen zu allen Jahreszeiten sehr beschwerlich war, wurde eine Neuerung beschlossen. Mit Fördermitteln und einer Spendensammlung wurde Im Jahr 2000 das Glockenhaus, nachdem das alte Gebäude einer Sanierung bedurfte, neu aufgebaut und mit einer elektrischen Läutanlage versehen.

Das Ehrenmal (auf dem Friedhof)

Auf dem Friedhof von Thal befindet sich das Denkmal für 15 erschossene Arbeiter von Thal, die am 25. März 1920 während der Märzunruhen (Kapp-Putsch) von einem Studentenkorps (Marburg) erschossen wurden.
Das Denkmal wurde von der Arbeiterschaft der umliegenden Orte gestiftet. (1924)

Palleske-Denkmal (auf dem Friedhof)

Am 28. Oktober 1880 verstarb in Thal der Dramatiker, Schriftsteller und erste Schiller-Biograph Emil Palleske (geboren am 05. Januar 1823 in Tempelburg/Pommern). Als Rezitator und Buchautor über die „Kunst des Vortrages“ erwarb er große Verdienste. Als Zeitgenosse von Franz List und Fritz Reuter war er oft zu Gast in den Salons der damaligen kunstsinnigen Gesellschaft.

Das Stoll-Denkmal

1928 wurde von den Bürgern Thals eine Gedenktafel zu Ehren des Mundart- und Sprachforschers Dr. Walter Stoll (1902-1927) gestiftet. Er ließ Thaler Bürger in Mundart kleine Geschichten erzählen und nahm diese auf Schallplatte auf (1923/24).

Tropfsteinhöhle Kittelsthal

Nähert man sich auf der B 88 von Eisenach kommend dem Ort Thal, so sind zahlreiche Hinweise zur Tropfsteinhöhle nicht zu übersehen.
Die Schauhöhle wurde 1888 durch Bergbau entdeckt und 1896 der Öffentlichkeit zugänglich gemacht. 1968 wurde sie wegen notwendiger Bergsicherungsmaßnahmen geschlossen und 1992 nach erfolgter Rekonstruktion wieder für Besucher geöffnet. In der Höhle sind Stalagmiten und Stalaktiten zu bewundern, so z. B. die sogenannte „Pyramide“ (Höhe 3,5 m) in der „Großen Grotte“. Weitere Sehenswürdigkeiten sind im Bereich der Höhle massige, grobkristalline Sinterflächen und zahlreiche kleine, in Wandnischen versteckte Excentriques (Sinterbildungen).

Daten:

  • bis 48 Meter tief,
  • einzigste ausgebaute Tropfsteinhöhle Thüringens,
  • mehrere tausend Jahre alte Tropfsteingebilde,
  • Überwindung von 228 Stufen bei einer 30 min Führung,
  • Lufttemperatur in der Höhle: etwa 8°C,
  • Mindestalter für Besucher: 3 Jahre,
  • Führungen für Besuchergruppen ab 2 Personen,
  • letzter Einlass 30 Minuten vor Schließzeit.

Weitere Informationen und Öffnungszeiten unter https://www.ruhla.de/tourismus/ruhla-erleben/familienfreizeitspass.html

Alexanderturm

1867 ließ Hofrat Dr. Alexander Ziegler einen Aussichtsturm 56 Fuß (=18 m) in Holzkonstruktion auf dem Ringberg errichten. Die Namengebung erfolgte nach dem Großherzog Carl- Alexander von Sachsen – Weimar- Eisenach in Würdigung seiner Verdienste. Der hölzerne Aussichtsturm war eine enorme Bereicherung der Ruhlaer Landschaft und sowohl für die Einheimischen als auch für die Besucher der Region eines der beliebtesten Wanderziele. Die Rundsicht von seiner Plattform ist einmalig.

1898 wurde ein Turmneubau notwendig und dieses Mal wurde eine Eisenkonstruktion gewählt. Der Turm ist 21 m hoch und seine Aussichtsplattform, zu der 111 Stufen hinaufführen, befindet sich 250 m über dem Niveau der Wartburg, auf die man in nordwestlicher Richtung hinunterschaut.

Weitere Informationen unter https://de.wikipedia.org/wiki/Ringberg_(Wartburgkreis)